Wenn die Tage im Dezember am kürzesten sind und die Dunkelheit den Großteil der Stunden einnimmt, entfaltet Reykjavik einen ganz besonderen Zauber. Die isländische Hauptstadt verwandelt sich in dieser Zeit in ein magisches Winterwunderland, in dem die Chancen, Nordlichter zu bestaunen, besonders hoch stehen. Für Paare, die eine außergewöhnliche Dezemberreise suchen, bietet diese Stadt am Polarkreis eine perfekte Mischung aus urbaner Kultur, atemberaubender Natur und romantischer Atmosphäre – und das alles ohne das Budget zu sprengen.
Warum Reykjavik im Dezember besonders reizvoll ist
Der Dezember mag auf den ersten Blick wie ein ungewöhnlicher Monat für eine Islandreise erscheinen, doch genau darin liegt die Magie. Die Stadt erstrahlt in festlicher Beleuchtung, während die umliegende Landschaft unter einer Schneedecke ruht. Mit nur etwa vier bis fünf Stunden Tageslicht entsteht eine mystische Dämmerungsstimmung, die perfekte Kulisse für unvergessliche Momente zu zweit. Die langen Nächte bedeuten gleichzeitig optimale Bedingungen für die Jagd nach den faszinierenden Polarlichtern, die zwischen September und April besonders aktiv sind.
Ein weiterer Vorteil: Der Dezember gehört zur Nebensaison in Island, was bedeutet, dass die Preise für Unterkünfte deutlich niedriger ausfallen als in den Sommermonaten. Touristische Attraktionen sind weniger überlaufen, und ihr könnt die natürliche Schönheit Islands in einer intimeren Atmosphäre genießen.
Unvergessliche Erlebnisse in und um Reykjavik
Die Stadt erkunden
Reykjavik selbst ist kompakt und fußläufig zu erkunden. Das Stadtzentrum lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein, bei denen ihr die bunte Architektur und das künstlerische Flair der Hauptstadt auf euch wirken lassen könnt. Die berühmte Hallgrímskirkja-Kirche thront majestätisch über der Stadt und bietet von ihrem Turm einen spektakulären Panoramablick – für etwa 10 Euro pro Person lohnt sich der Aufstieg definitiv.
Schlendert gemeinsam durch die Laugavegur, die Haupteinkaufsstraße, wo lokale Designer ihre Kreationen präsentieren. Hier findet ihr auch gemütliche Cafés, die zum Aufwärmen bei einer heißen Schokolade einladen. Die meisten Kaffeehäuser verlangen zwischen 4 und 6 Euro für ein Heißgetränk – nicht günstig, aber Teil des authentischen Reykjavik-Erlebnisses.
Geothermale Entspannung
Ein absolutes Muss für jeden Islandbesuch sind die geothermalen Bäder. Während die berühmteste Anlage oft überteuert und überfüllt ist, gibt es hervorragende Alternativen. Mehrere öffentliche Thermalbäder in Reykjavik bieten für etwa 10 bis 15 Euro Eintritt ein authentisches Erlebnis. Hier badet ihr Seite an Seite mit Einheimischen im dampfenden Wasser, während die Winterluft eure Gesichter kühlt – ein unvergessliches Kontrastgefühl.
Noch günstiger wird es an den frei zugänglichen Hot Pots in der Umgebung, wo ihr nur die Anreise bezahlen müsst. Das Baden unter freiem Himmel, möglicherweise sogar unter tanzenden Nordlichtern, schafft Momente von unglaublicher Romantik.
Naturwunder in Reichweite
Die isländische Natur zeigt sich im Dezember von ihrer dramatischsten Seite. Der berühmte Golden Circle ist auch im Winter zugänglich und bietet spektakuläre Anblicke. Die gefrorenen Wasserfälle, dampfenden Geysire und schneebedeckten Landschaften wirken wie aus einer anderen Welt. Mit einem Mietwagen könnt ihr diese Route selbstständig abfahren und dabei erheblich sparen gegenüber organisierten Ausflügen.
Im Dezember habt ihr zudem die einmalige Gelegenheit, Eishöhlen zu besuchen. Diese natürlichen Formationen aus kristallblauem Gletschereis existieren nur in den Wintermonaten und gehören zu den beeindruckendsten Naturphänomenen Islands. Die Anfahrt zu den Gletschergebieten erfordert zwar etwas Planung, doch der Anblick entschädigt für jeden Aufwand.
Praktische Tipps für budgetbewusste Reisende
Unterkunft clever wählen
Island gilt als teures Reiseland, doch im Dezember sinken die Übernachtungspreise merklich. Anstatt eines Hotels solltet ihr Ferienwohnungen oder Apartments in Betracht ziehen, die bereits ab 70 bis 90 Euro pro Nacht für zwei Personen zu finden sind. Der große Vorteil: Ihr verfügt über eine Küche und könnt selbst kochen, was in Island die größte Ersparnis bedeutet.

Hostels bieten Doppelzimmer oft schon ab 50 bis 60 Euro an und ermöglichen gleichzeitig den Kontakt zu anderen Reisenden. Achtet auf Unterkünfte etwas außerhalb des Zentrums – das Busnetz in Reykjavik funktioniert hervorragend, und ihr spart deutlich bei den Übernachtungskosten.
Fortbewegung optimal gestalten
Innerhalb Reykjaviks kommt ihr bestens zu Fuß zurecht. Die Stadt ist überschaubar, und selbst bei Kälte sind die Distanzen problemlos zu bewältigen. Für längere Strecken bietet sich das Bussystem an – eine Einzelfahrt kostet etwa 4 Euro, doch Tageskarten für rund 9 Euro lohnen sich bereits ab drei Fahrten.
Für Ausflüge in die Umgebung empfiehlt sich ein Mietwagen. Im Dezember findet ihr Angebote ab etwa 40 bis 50 Euro pro Tag für einen geländetauglichen Kleinwagen. Teilt ihr euch die Kosten als Paar und plant mehrere Tagesausflüge, ist dies die flexibelste und oft günstigste Option. Beachtet jedoch: Winterreifen sind Pflicht, und die Straßenverhältnisse erfordern vorsichtiges Fahren. Informiert euch täglich über die Wetterbedingungen und Straßensperrungen.
Verpflegung ohne Luxusbudget
Die Lebensmittelpreise in Island sind hoch, doch mit der richtigen Strategie haltet ihr die Kosten im Rahmen. Supermärkte mit Discountausrichtung bieten die günstigsten Preise – plant etwa 15 bis 20 Euro pro Person für einen Einkaufstag ein, wenn ihr selbst kocht. Brot, Nudeln, lokales Gemüse und isländischer Fisch sind verhältnismäßig erschwinglich.
Wenn ihr auswärts essen möchtet, sucht nach Mittagsangeboten, die deutlich günstiger sind als Abendmenüs. Viele Lokale bieten zwischen 12 und 14 Uhr Tagesgerichte für 15 bis 20 Euro an – abends würdet ihr für dasselbe Gericht 30 Euro oder mehr zahlen. Die berühmten isländischen Hot Dogs von Straßenständen kosten nur etwa 4 Euro und sind ein kulinarisches Muss.
Eine Thermoskanne mit heißem Kaffee oder Tee, mitgenommen auf Tagesausflügen, spart ebenfalls Geld und hält euch warm. In der Unterkunft könnt ihr zudem Lunchpakete für unterwegs vorbereiten.
Die Jagd nach den Nordlichtern
Für viele Paare ist das gemeinsame Erleben der Aurora Borealis ein Hauptgrund für die Dezemberreise. Die gute Nachricht: Ihr braucht keine teure Tour zu buchen. Mit einem Mietwagen, etwas Geduld und den richtigen Apps zur Vorhersage der Nordlichtaktivität könnt ihr selbstständig auf die Suche gehen.
Fahrt aus der Stadt hinaus in Gebiete mit wenig Lichtverschmutzung – bereits 20 bis 30 Minuten von Reykjavik entfernt findet ihr geeignete Spots. Nehmt warme Kleidung, Thermoskannen mit heißen Getränken und eine Decke mit. Die Wartezeit unter dem Sternenhimmel, in der Hoffnung auf das magische grüne Leuchten, schafft eine ganz besondere Zweisamkeit.
Was ihr einpacken solltet
Das Dezemberwetter in Reykjavik ist unberechenbar. Die Temperaturen liegen meist zwischen -5 und +5 Grad Celsius, doch der Wind kann es deutlich kälter anfühlen lassen. Das Zwiebelprinzip ist essentiell: mehrere Schichten, die ihr je nach Bedarf an- oder ausziehen könnt. Wasserdichte Außenkleidung ist unverzichtbar, ebenso rutschfeste Schuhe mit gutem Profil.
Vergesst nicht: Badekleidung für die heißen Quellen, eine wiederverwendbare Wasserflasche (Leitungswasser in Island ist ausgezeichnet und kostenlos) und eine gute Kamera oder ein Smartphone mit Nachtmodus für Nordlichtfotos.
Reykjavik im Dezember bietet eine einzigartige Kombination aus urbanem Leben und wilder Natur, aus Gemütlichkeit und Abenteuer. Mit der richtigen Planung und einem Gespür für clevere Spartipps wird diese Reise nicht nur unvergesslich, sondern auch bezahlbar. Die Magie der langen Winternächte, die Wärme der geothermalen Bäder und die Möglichkeit, gemeinsam Nordlichter zu jagen, machen diesen Monat zur perfekten Zeit für einen romantischen Städtetrip ans Ende Europas.
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